Kann das funktionieren, Backfisch fast ohne Fett aus dem Dampfbackofen? Das jedenfalls behauptet Franz Stolz in einem Youtubevideo. Da wir stolze Besitzer von Dampfbacköfen sind, gerne Fisch mögen und nicht unbedingt mit der Friteuse oder einer Pfanne voll heißem Fett hantieren wollten, ging es also direkt ans Nachmachen, wobei wir uns ausnahmsweise mal relativ eng an das Rezept gehalten haben:

Unsere Zutatenliste:

4 Zanderfilets
Fischgewürz
700 Gramm mehligkochende Kartoffeln
2 Eigelb
1 TL Paprikapulver
Mehl
Salz und Pfeffer

2 Orangen
500gr. Kirschtomaten
1 rote Zwiebel
Kardamon (zerdrückt)
Puderzucker
je 2 EL Essig und Öl

1 Becher Jogurth
2 TL frische Gartenkräuter
etwas Zitronensaft

Salz und Pfeffer

Die Zanderfilets waren bereits aufgetaut und vorbereitet, die Kartoffeln aus dem Keller geholt und die übrigen Zutaten befinden sich ohnehin in der Küche. Nur die Gartenkräuter sollen bis zum letzten Augenblick an der frischen Luft bleiben, immerhin ist das Kräuterbeet direkt vor dem Haus und das warme Wetter hat es zu einem Kräuterurwaldbeet werden lassen.

Das Reiben der mehligkochenden (!) Kartoffeln ist schnell erledigt, ähnlich wie bei der Zubereitung von Fritten dürfen diese dann für etwa 10 Minuten im Wasserbad entspannen. In dieser Zeit werden die Fischfilets auf eine ansprechende Größe gebracht, mit Salz und Pfeffer gewürzt; wir haben auch noch ein leckeres Fischgewürz von einer Gewürzmanufaktur in Sarbrücken dazu genommen.

Anschließend werden die Kartoffeln gut ausgedrückt, mit zwei Eigelb, je einem Teelöffel Salz sowie Paprikapulver vermengt und dann die Fischfilets zunächst in Mehl gewendet, dann in den geriebenen Kartoffeln versteckt und auf das Patisserieblech gelegt. Anschließend wandern sie für ca. 25 Minuten auf den auf 200 Grad mit der Einstellung Feuchtgaren niedrig (etwa 25% Dampfanteil) vorgeheizten Backofen. Ein guter Tipp von Franz Stolz ist, unten in den Backofenen ein mit Küchenkrepp ausgelegtes und Wasser übergossenes Blech einzuschieben, so dass der Backofen nicht verschmutzt.

Während der Fisch im Backofen schwitzt ist gerade genügend Zeit, um eine Orange zu filetieren, eine rote Zwiebel in dünne Streifen zu schneiden sowie kleine Tomaten zu halbieren. Mit 2 El Essig, 2 EL Öl, Salz, Pfeffer, (Puder)Zucker und einigen zerdrückten Kardamonkaplseln wird der Salat dann abgeschmeckt.

Für den Jogurthdip haben wir einen Becher Jogurth mit Salz, Pfeffer und einigen frisch aus dem Garten geschnittenen Kräutern und frischem Zitronensaft abgeschmeckt.

Was soll man sagen: Die gesamte Zubereitung hat nur eine Dreiviertelstunde gedauert und das Ergebnis war eigentlich fast so, wie wir es erwartet haben. Der Fisch war saftig, die Kartoffelkruste kross, der Salat eine pfiffige Beilage und der Quark ein frisches I-Tüpfelchen. Allerdings werden wir das nächste Mal ein wenig Fett unter die Kartoffeln mischen, denn genau dieser Geschmacksanteil hat einigen am Tisch gefehlt. Ein Esslöffel sollte vielleicht schon reichen. Erfreulicherweise hält sich auch der Abwasch in der Küche in Grenzen, da der Backofen sauber geblieben ist.