Der 1999 plötzlich aber im recht hohen Alter von 80 Jahren verstorbene Oswaldo Guayasmin ist einer der bedeutensten Künstler Lateinamerikas, in Europa jedoch ist er weniger bekannt. Sein Haus und viele seiner Werke hat er dem ecuadorianischen Volk als Stiftung hinterlassen.

Besonderen Kontakt hatte er zu vielen „linken“ Politikern wie auch Menschenrechtlern, die er regelmäßig portratiert hat. Vor allem aber auch das Schicksaal der indigenen Bewohner Lateinamerikas hat ihn bewegt und zu einigen seiner politischsten Werke motiviert. Aus vielen seiner Werke schreit den Betrachter das Leid der indigenen Bevölkerung Lateinamerikas entgegen, andere sind eher ein stummer Schrei der Verzweiflung. Und doch: in allem liegt eine Hoffnung, nämlich die, dass der Mensch zu Güte fähig ist und sich wahrhaft als Mensch erweisen kann und wird.

Nicht mehr erleben durfte er die Vollendung der „Capilla del hombre“, die direkt neben seinem Wohnhaus zu besichtigen ist. Beerdigt wurde er auf seinem Grundstück in einem Tongefäß unter (s)einem Baum des Lebens.

Wer nach Quito kommt, darf einen Besuch dieses etwas versteckt liegenden Ortes nicht auslassen.