Von Himberg nach Heisterbach
Die diesjährige Familienwallfahrt der Bistümer Aachen, Essen, Köln, Limburg und Trier führte in die Klosterlandschaft Heisterbach bei Königswinter. 30 Teilnehmer wurden unserer Gruppe zugeteilt, die einen ca. 9 km langen Weg von Himberg nach Heisterbach ging. Die Wegführung war von einem langen aber sanften Aufstieg über einige Kilometer geprägt, bis es dann sanft nach Heisterbach bergab ging. Da zudem der größte Teil des Weges durch Wald führte, kamen auch die mit 9 Jahren jüngsten Teilnehmer unserer Gruppe gut mit.
Der Weg wurde immer wieder unterbrochen, um die Legende des Mönches von Heisterbach (hier in der Version für Kinder) sowie die Themen Zeit, Schöpfung und Türen als Impulse einzubringen, bevor dann auf dem Gelände der Klosterruine Heisterbach gemeinsam gefeiert wurde.
Der Mönch von Heisterbach
Das Kloster Heisterbach liegt in einem schönen Tal unterhalb des Petersbergs. Zu jener Zeit verbrachten die Mönche ihre Tage mit Gebeten und Arbeit. Einer von ihnen dachte oft über einen Psalm nach: „Tausend Jahr sind Ihm wie ein Tag“.
Eines Tages, als er wieder tief in Gedanken im Klostergarten spazieren ging, hörte er auf einmal einen Vogel singen, dessen Stimme er noch nie zuvor gehört hatte. Überrascht und erfreut folgte er der Vogelstimme und ging durch eine kleine Pforte in der Mauer in den Wald hinaus. Er folgte ihr immer weiter, immer tiefer in den Wald hinein, und vergaß darüber Raum und Zeit. Schließlich war er so müde, dass er nicht mehr weiter konnte. Er setzte sich auf einen Baumstumpf und schlief ein. Als er wieder aufwachte, machte er sich schnell auf den Weg zurück ins Kloster.
Gegen Abend kam er dort an und trat ein, um mit den anderen Mönchen das Abendgebet zu sprechen … doch an der Tür erstarrte er. Kein einziges Gesicht war ihm vertraut. Er bat die Mönche, ihn zu ihrem Abt zu bringen. Dort stellte er sich selbst vor und nannte den Namen des Kölner Erzbischofs, der zum Zeitpunkt seines Klostereintritts amtierte. Da erschraken die Mönche und ein langes Schweigen folgte seinen Worten. Schließlich sagte ihm der Abt, dass seitdem 300 Jahre vergangen wären. Einem der Mönche fiel ein, dass er in alten Klosterschriften von einem Bruder gelesen hatte, der damals spurlos im Wald verschwunden war. Da verstand der Mönch: „Tausend Jahre sind ihm wie ein Tag“. Ein glückliches Lächeln erschien auf seinem Gesicht, er sank um und starb.
Traditionell, Quelle: Sage und Geschichte der sieben Berge, Dietmar Blumenthal in Zusammenarbeit mit Winfried Biesing. Quelle: www.rheindrache.de/der-moench-von-heisterbach/